( Nach einer Idee von Frau Liebe: “ 7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe.
Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig”)
Mützenstricken frühmorgens. Therapeutisch gemeint. Man versucht ja alles.
Eine Karte für einen trauernden Menschen geschrieben. Wohl keine grosse Hilfe. Aber alles, was ich tun kann…
Eine Kaffeetasse gehalten. Mich dran festgehalten ein Stück weit. Pausenfieber.
Wäscheberge getilgt. Bröckchenhaft. Und in feinster Gesellschaft.
Hosen geblätzt. Aus einer Notlage heraus. Hier gehen Hosen schneller kaputt als ich neue beschaffen kann…
Kuchen gebacken. („Kärleksmums“ aus diesem Buch hier) Ich nehme g’rade alles an Zucker, was ich kriegen kann. Mehr Süsse bitte!
Mein neues Lieblingsprojekt angestrickt. Saftig grün und kühl blau. Wie mein Mädchen es sich gewünscht hat. Ich hoffe so sehr, dass er hübsch werden wird!
Dieser Tage tue ich mich eher schwer damit, das Gute im Alltag zu finden. Ein bisschen durch die Fotolinse spienzlen tut gut, da springen mich die Glitzermomente regelrecht an. Gewissermassen.
Genau am Tag dieser Fotoreihe hier, kam der Anruf der Maklers, mit dem wir neulich ein altes, schäbiges, aber trotzem irgendwie zauberhaftes Haus besichtigt haben, in einer Gegend… die mir alle Worte verstummen lässt, weil es mir schwer fällt, so viel Schönheit und Paradies auch nur ansatzweise zu beschreiben. Ich meine, ich habe den Himmel gesehen! Über mir, weit gewölbt, voller reisender Stare und duftiger Wolken. Ich sah nach oben und wusste; Hier will ich bleiben. Das ist der Ort, wo ich zuhause bin. Wald und Wiesen, Pferderkoppeln, ein Fluss, den ich von Kind an kenne, Bäume und Weite und Frieden- und das Haus meiner Mutter nur eine Nasenlänge entfernt. Ach Gott, wie gerne hätte ich dort Wurzeln geschlagen…
Doch es sollte nicht sein. Eine Absage.
Ein Stück weit bin ich einverstanden damit. Die ganze Umbauerei. Von neuem. Umziehen. Ein grosses Grundstück pflegen und uns alle neu organisieren… Und das alles mit meinem Wildfang von Kleinkind, wo ich im Moment doch ohnehin kaum noch Energie habe für die absoluten Basics…
Wahrscheinlich ist es ganz richtig so.
Was mich berührt hat: Ein Bankier, mit dem ich noch kurz daraufhin telefonieren musste (ihr wisst schon, abgeblasene und so) meinte ganz liebenswert „Wissen Sie, alles hat seinen Sinn. Und wenn eine Türe zugeht, dann geht eine andere auf.“
Dieser Satz aus einem mir wirklich wildfremden Mund. Tröstlich.
Besonders als ich abends nach einem Gebet den Sprüchekalender in meiner Küche aufschlug und -als würde da jemand Grosses diese Antwort unterstreichen- folgenden Satz vor mir hatte: “ Gott schliesst nie eine Tür, ohne eine andere zu öffnen.“
Amen.