“Berührt” heisst für mich;
Einmal pro Woche möchte ich mein Augenmerk auf all die Dinge und Momente richten,
die mich wirklich berühren.
Wo mich etwas inspiriert, anrührt, wo ich fühle, spüre, zum Denken komme.
Wo sich etwas bewegt, innen im Verborgenen oder ganz greifbar und sichtbar vor meinen Augen.
Mal voller Freude, mal nachdenklich oder sentimental, mal montags, mal sonnabends, wortreich oder stumm…
So wie es im Augenblick gerade richtig scheint.
(Und wer immer mitmachen möchte, ist ganz herzlich eingeladen.)
So viel Herbst dieser Tage
eine ganze dichte innige
Herbstgefühlsperlenkette
rund um meine Stunden.
Heute die Stare in den Bäumen
draussen gleich vor der Haustüre
Zwitschernd und singend aus glasklaren Kehlen
zu Hunderten, ganze Nadelkronen voll
Ich dachte erst, es wäre plätscherndes Wasser.
Meine alte Nachbarin sah mich in der Haustüre stehen
und hob lächelnd den Kopf von
den dürren Bohnenstauden und den Stiefmütterchen, die sie noch pflanzen will.
Lange Zeit standen wir da mit einträchtig zurückgelegten Köpfen
Seite an Seite
jede auf ihrer Seite des Zauns.
Der Blick verhangen, die Ohren verfangen, in Gedanken irgendwo
teils oben, teils vor, teils zurück.
Dieser Laut-stark bestimmte Schwarm
ziehender Abschiedsvögel ist
Herbst
für mich.
Jedes Jahr aufs Neue.