Zehn Uhr abends, ich sitze im Bett neben meinen beiden Kleinsten, den Laptop auf dem Schoss und die Kamera gleich daneben und lasse den Tag Revue passieren. Es war ein guter Tag, ein richtig guter, einer von denen, die einem rundum zufrieden mit sich und der Welt zurücklassen, hinein in den Feierabend, auf den ich mich schon wieder freue wie Bolle. Feierabende sind schön, nach einem gelungenen Feiertag aber ganz besonders exquisit, erst recht, wenn ein so wunderbarer sechster Geburtstag hinter einem liegt wie heute…
Ich glaube, als Mama ist man selten so glücklich, wie in jenen Momenten, in denen man sein Kind glücklich sieht. Und das war sie heute, mein Mädchen. So Glücklich wie man nur sein kann. Ein bisschen aufgeregt mit dazu. Wild und euphorisch und sprühend vor Energie sowieso, aber das ist ja nichts Neues *grins*.
Irgendwie kam alles unter einen Hut: Ein Ausflug mit der ganzen Bande (in unser Lieblings-Aquarium). Eine -wie gewünscht- vom grossen Bruder selbst gebackene Schokoladentorte mit Mousse-Füllung. Essen, das es so bei uns bloss äusserst selten gibt (Mc-Donalds, hat hier echt Seltenheitswert- obwohl ich persönlich Burger und Pommes absolut liebe (darf man ich mich als heimlicher Mc-Fan-Outen? Ein Schocker, ich weiss). Telefonanrufe von lieben Menschen mit genauso lieben Wünschen, ein netter Besuch und ein kleiner Berg von Geschenken, liebevoll ausgesucht, liebevoll selbstgemacht, mit besten Gedanken und viel Freude am Freude-Bereiten. Geradezu idyllisch, das.
Und Einhörner gab es. Jede Menge, wirklich. Einhörner auf dem Stoff, den ich für sie bestellt habe (bei Spoonflower), und aus dem wahrscheinlich ein Kleidchen werden soll oder so was ähnliches, Einhörner auf Omas Feldflasche, ein Einhorn auf Irena Sophias Bild und ein herrlich weiches, grosses Kuscheleinhorn für das Grossmama und Tante zusammengelegt hatten, weil sie schlichtweg nicht daran vorbeigehen konnten, ohne es für mein absolut Einhorn-verrücktes Mädchen (das zudem selber heimlich ein Einhorn ist) zu kaufen…
Auch mein Purl Bee Röckchen wurde fertig. Unfassbar, aber wahr.
Meine Nerven waren aussergewöhnlich stabil, meine Laune leicht und beschwingt und Kopf und Herz wirklich frei und offen für dieses ganz besondere Kind in meinem Leben. Es machte nichts, dass Kind1 beim Kuchenbacken statt der geschmolzenen Schokolade einfach mal Schokopulver genommen hat (und das -haltet euch fest- nachts um eins oder so!), und ich schaffte es sogar irgendwie diesen haarsträubenden Moment, wo mein Mädchen im Aquarium verloren ging- bzw. verloren schien– zu verkraften, obwohl mir ihr zwischenzeitliches Verschwinden den Schrecken bis in alle Glieder gejagt hatte (In Wahrheit hatte sie bloss im Museums-Shop still hinter dem Regal auf dem Boden gesessen und sich ein Buch angeschaut, während der Papa und ihre Brüder zweimal quer durchs ganze Aquarium rannten, um sie zu suchen). Klar gab es chaotische Momente, klar gab es den Lärm und Dreck und Wirbelwind, den es hier immer gibt. Aber nichts konnte sie trüben, diese Freude am Tag. Weil es ein guter war. Heute. Ein durch und durch guter.
Dafür bin ich dankbar. Gute Tage sind so ein Segen.