Also da wäre ja zum Beispiel mein Post vom Wichtelgeschenk Nr.5. Ein noch immer uneingelöstes Versprechen, was mich ehrlich ein bisschen beschämt, denn naja, wir haben Januar, den 23sten, und Weihnachtsgeschenke werden spätestens ab Anfang Januar so langsam uninteressant und wirken total überholt und verstaubt, sobald die ordentlich für die Müllabfuhr bereit gestellten Christbäume von den Strassenrändern verschwunden sind und nichts als ein Häufchen Nadeln hinterlassen haben. Jetzt, kurz vor Februar, noch ein (letzter) Wichtel-Post? Ja, unbedingt. Auch wenn mein Timing immer schlechter wird und mir die Zeit davonrennt. Allerdings; ein paar Tage wird es noch dauern, bis ich es schaffen werde, über das kleine, an sich sehr, sehr einfache Geschenk zu schreiben, das Kind2 für unsere Kleine genäht hat, ein schlichtes Etwas, das ich selber aber wahnsinnig süss finde. Das Wetter ist permanent diesig und das Licht einfach grottenschlecht, vor allem drinnen und es fällt mir gerade unheimlich schwer, einigermassen hübsche Bilder hinzubekommen… Lasst mir also noch ein wenig Zeit. Noch ist ja nicht Februar…

Das mit der Zeit ist überhaupt so eine Sache im Moment. Sie läuft mir nicht nur beim Bloggen, Texten und Fotos-Machen davon, sondern auch bei all den anderen Dingen, die ich so schrecklich gerne endlich anpacken oder abschliessen würde. Diese Woche zum Beispiel hatte ich das Gefühl, alles, was mir lieb und teuer ist, immer wieder weglegen und für viel zu lange liegenlassen zu müssen. Weil mir wieder so schlecht war. Weil ich mich schon vormittags abolut ausgelaugt fühlte und mich bis zum Mittagessenmachen (belegte Brote, klar) nochmals hinlgegen musste. Weil mein Körper immer wieder vollkommen verrückt spielt und trotzdem alle Fäden in seiner Hand hängen. Die meisten Abende liege ich vor neun Uhr abends im Bett. Schlafend. Und diese Abend-Zeit, diese Zeit für mich selber, für meine Dinge, in meinem Tempo, die vermisse ich sehr. Manches hätte ich so gerne längst fertig, und treffe jedes Mal, wenn ich meinem Strickkorb begegne, immer wieder nur ein unberührtes Knäuel wolliger Maschen an…

Mein Cashmere-Projekt zum Beispiel. Ein Schal soll es werden, ein mittellanger, ganz simpler Schal mit schwarzen und dunkelgrauen Streifen, den Kind1 sich für seine Snowboard-Lagerwoche wünscht- und genau dieses Lager beginnt schon übermorgen!
Kind1 gehört zu der winzigkleinen Gruppe von Kindern strickender Mütter, die tatsächlich keinen einzigen Schal in ihrer Skisachen-Box haben. Nicht mal einen gekauften. Wenn es nach Herrn Kirschkernzeit gegangen wäre, dann hätte das Kind schon längst ein Halstuch aus Polyester-Fleece, von Aldi wahrscheinlich, billig, aber weich, doch ich brachte es schlichtweg nicht übers Herz, so ein Ding hier ins Haus zu lassen. Vor allem deshalb nicht, weil Kind1 mein Mutterherz längst zum Stricken überredet hatte mit der glasklar geäusserten Bitte, einen wirklich, wirklich kuschlig weichen Schal für ihn zu stricken, einen, der ganz bestimmt nicht kratzt, trotzdem aber mollig warm hält, auch bei winterlichen Minus-Temperaturen hoch oben auf den Schneepisten der Schweizer Berge. Ich meine, wenn zwölfjährige Jungens sich Mamas Stricksachen wünschen…
Klar kaufte ich ihm die allerweichste Wolle, die ich mir überhaupt vorstellen (und leisten) konnte: Cashmere Premium (von Lang), ein unfassbar softes, kuscheliges Garn. Allerdings wusste ich anfangs noch gar nicht, wie genau dieser Schal überhaupt aussehen sollte, wieviele Knäuel an Wolle ich brauchen und -nicht zuletzt- was so ein Luxus-Schal zum Schluss schliesslich kosten würde. All diese Fragen waren noch ungelöst, als ich frisch fröhlich zwei Knäuel „Cashmere Premium Grau Mélange“ beim Strickcafe bestellte, zusammen mit zwei Knäueln in Tiefschwarz, die ich mir ursprünglich für einen neuen Rundstrickschal für Kind2 zur Seite legen wollte.
Das Garn fanden sowohl ich als auch Kind1 auf Anhieb absolut unwiderstehlich und sogar richtig elegant. Nur all die anderen Punkte -Schal-Design, Garnmenge, sowie der letztendliche Wollpreis- gaben uns noch eine Weile lang Stoff zum Knobeln (bzw. Wiederaufribbeln *seufz*)… Doch darüber ein ander Mal. In einem hoffentlich baldigen Cashmere-Schal-Post, mit einem noch hoffentlicher von A bis Z zu Ende gestrickten (und eine Woche lang glücklich in Schnee und Eis getragenen) Streifenschal. Da liegt nämlich noch knapp ein freier Tag vor mir (plus ein Abend, wenn mein Magen mitspielt), und in ihm die allerletzte Chance, wenigstens mein Winterwollschal-Versprechen noch vor Lager-Beginn einzulösen. Denn die Hoffnung stirbt zuletzt, hab‘ ich Recht?

Ach ja; Für so einen einfachen, hin- und hergestrickten Schal ohne jedes eingestrickte Muster braucht man natürlich keine Maschenmarkierer, schon gar nicht in zwei unterschiedlichen Grössen. Obwohl sie sich ganz gut machen, diese Muscheln und Kugeln auf dem matten Schwarz und Grau, oder? Aber die sind nur für euch dort. Als kleines Amouse-Bouche für alle Strickerinnen unter euch. Denn habe ich euch nicht auch eine zweite Runde Giveaway an Strickjuwelen versprochen? Nun… auch dieses Versprechen wird noch eingelöst werden. Versprochen. Denn drei neue Sets Maschenmarkierer (auch diesmal von Lavenderhillknits) mit kleinen Muscheln und echten Halbedelsteinen (zum Auswählen diesmal) warten bereits hier auf einen eigenen Verlosungs-Post. Und auf eine glückliche Gewinnerin. Eingelöste Versprechen sind nämlich einfach die besten.