Zur Zeit… bin ich dankbar für jedes gute Wort und jede Art von auferbauender Botschaft. Nicht weil irgendetwas besonders Schlechtes passiert wäre… sondern einfach nur so. Weil ich mich manchmal so unzulänglich fühle, weil nicht alles so läuft wie ich es mir wünsche, weil der Vulkan in mir brodelt und … nun weil wir Menschen das manchmal eben nötig haben.
Zur Zeit… versuche ich, die mir schon so lieb gewordene Familien-Malstunde wieder neu zu beleben, sie wieder stärker zu integrieren in unseren Alltag und mir vor allem wieder ganz bewussst vor Augen zu führen, dass das möglich ist, das Malen mit 4 Kindern. Und dass die ganze Kleckserei rundherum und die nicht eben unrelevante Vor- und Nacharbeit von Bereitlegen und Wieder-Aufräumen, das Ganze wert ist. Auch wenn ich selber dabei sehr wahrscheinlich kaum ein paar Pinsel-Striche zu Papier bringen werde und meine Kleine den halben Farbkasten auf ihre Unterarme pinselt…
Zur Zeit… wird hier einiges gespielt. Kartenspiele (genial: „Bohnanza“), Schach, Brettspiele, Federball und Pingpong draussen im Garten. Und mein Mädchen reiht Buchstaben an Buchstaben und liest mir ihre Bücher vor (als „Überraschung“), deren Sprache einzig sie allein entziffern kann (Wobei; heute entdeckte ich den Namen ihrer kleinen Schwester auf einem ihrer vollgekritzelten Blätter- fehlerfrei). Ach ja, und der Spruch (von Oscar Wilde), der ist auch sehr nett. Prächtig für jemanden in meiner Stimmungslage…
Zur Zeit… hat Herr Kirschkernzeit über zwei Dutzend Pflänzchen vorgezogen (Was genau? Öhm… keine Ahnung), Kind1 seine ganze Liebe in eine einzelne, bereits ordentlich gross gewordene Bohnen-Pflanze auf dem Fensterbrett gesteckt (eine Art… bösartige Schmarotzer-Pflanze, wie ihr an den armen, aufs Hässlichste zerzausten Krokussen unter ihrem Stängel erkennen könnt). Und ich? Ich habe gar nichts angesäht. Wirklich rein gar nichts. Ich schätze, ich werde dann einfach faul ins Gartencenter gehen und Fertig-Setzlinge in die Erde stecken. Und so was will einen grossen Garten haben, tztztz…
Zur Zeit… bin ich ganz vernarrt in dieses kleine, hölzerne Ding (für einen Fünflieber vom Brocki, ein Glücksgriff!), das so lustig rundumzwirbelt und mir in den letzten paar Tagen sicher an die 6 bis 7 Strange Wolle zum Knäuel gewickelt hat. Und in das andere kleine Ding, das rechts unten im Bild bin ich natürlich auch ganz vernarrt, sehr sogar, bis über beide Ohren, wenn ich’s mir recht überlege, vor allem wenn es so unwiderstehlich süss grinst. Aber das wisst ihr ja längst, hab‘ ich recht?
Zur Zeit… versuche ich, innerlich wieder ein bisschen mehr zur Ruhe zu kommen. Stricken ist gut, ja, aber ich glaube, lesen ist besser im Moment. Da muss man nichts leisten, keine Reihen zählen und läuft niemals Gefahr, Fehler zu begehen, die einem dann wiederum an den frisch erholten Nerven zerren. Gerade liegen viele dicke Staplen aus meiner kleinen haus-internen Bibliothek auf meinem Nachtisch. Und verstreut überall im Haus, immer da, wo ich mich hinsetze im Verlaufe eines Tages. „The Gentle Art of Domesticity“ mitten auf meiner Bettdecke (Ich mache immer die Umschläge ab, wenn ich lese. Damit sie nicht so zerknittern.). „More Last-Minute Knitted Gifts“ hier neben meinem Laptop (Ich will meinen Woll-Vorrat schrumpfen sehen! Vielleicht das Peret von Seite 70? Hm…). Unten auf dem Sofa-Tischchen Carl Larssons „Unser Heim“ neben „Radical Homemakers“. Und auf dem Schemeli neben der Toilette: „Handmade Home“. Weil allein schon das Cover so besänftigend wirkt.
Zur Zeit… tut es unheimlich gut, diese kleinen, feinen Gesten zu sehen, mit denen mein Mädchen Freude in die Welt hinausträgt. Wie mit dem dicken (und trotzdem dünnen) Strauss Wiesen-Priemelchen, den sie mir heute entgegen gestreckt hat, als wir draussen im Garten arbeiteten. Mit dem enorm lauten, unfassbar hohen, vor allem aber sehr, sehr herzlichen und fröhlichen „Grüezi!“, das sie jedem, der ihren Weg kreuzt vollkommen aufrichtig entgegen kräht. Mit der Zeichnung für eine liebe Freundin und Mit-Bloggerin, die morgen Geburtstag hat (Ja, ihr Geschenk ist auf der Post! Pünktlich! *schulterklopf* Nur … ähm … die Zeichnung ist noch hier…). Oder mit diesem einen, so wunderbaren Satz hier: „Mama, kann ich dir helfen?“ Einer meiner Lieblings-Sätze. Den könnte ich jeden Tag 150 Mal hören. Mindestens.