Im Februar
… habe ich Nikki Mc Clure für mich entdeckt, eine unglaublich talentierte Scherenschnitt-Künstlerin aus den USA, die einzig mit einem Japanmesser und einem Bogen schwarzem Papier die wunderschönsten Shilouetten zaubert. In ihrem zauberhaft illustrierten Notizbuch, sammle ich meine Träume, Gedanken, Ideen und die langsam wachsenden Liste für Vorsatz Nr. 6 …
… trage ich, wann immer es mich fröstelt, das luftig-grasfroschgrüne Mohair-Dreiecks-Tuch meiner Freundin Susi (unwiderstehlich; „Rowan Kidsilk Haze Stripe“ in Avocado, hier gerade wie ein Schal geschlungen). Sie hat es mir zu Weihnachten geschenkt, und ich kann es noch immer nicht fassen, dass jemand so etwas Kostbares und Schönes ganz allein für mich gemacht hat. Ein federleichter Traum zum Einmummeln …
… kamen Giada und Nellie Marie zur Welt, zwei kleine, süsse Mädchen mit ganz fantastischen Müttern. Und ich durfte Päckchen packen, mit Dingen, die mir auch selber Freude machen; für Giada (u.a) ein Baby-Journal von Nikki Mc Clure (wenn schon, denn schon), und für Nellie liegen zwei Knäuel wollweisses Baumwoll-Garn bereit, für ein kleines, feines Zwergenmützchen von Frau Kirschkernzeit…
… bekam ich selber Post, die mein Herz höher schlagen lässt; eine Riesenkiste voller wollener Schätze! In meinem Kopf entspinnt sich seither eine ellenlange Reihe von Ideen und Träumen, was alles daraus werden könnte. Für mein Mädchen zB. der Seaside Dress, aus grauem und blauem Leinen, für das Babykind ein Woll-Jäckchen aus „Drops loves you 3“ und aus 10 Knäueln grau-schwarzem „Nepal“-Garn ensteht vielleicht eine wärmende Schoss-Decke für den Herrn des Hauses. Für vor-dem-Computer spätnachts, wenn alles schläft und die Temperaturen rasch fallen. Als Geburtstags-Geschenk. Der ist ja zum Glück erst wieder im Dezember…
… stiess ich auf diesen sensationellen Quilt. Aus lauter alten (Kinderkleider-) Stoffen aus den 60ern und 70ern, liebevoll vernäht von einer Dame, die das Quilten und Patchen schon vor Jahrzehnten liebengelernt hat, damals, als nur Freaks und Hippies mit Stoffschnipseln puzzleten. Und nun habe ich ihn, diesen kunterbunten Wunderquilt. Ein Stück mit Geschichte. Herrlich!
… entstand ein Paar Wintersocken nur für mich. Mein zweites Paar, dick gestrick und unkompliziert, so wie ich es mir vorgenommen hatte. Damit wäre Vorsatz Nr. 9 ebenfalls abgehakt, zumindest Teil 1, und meine Füsse bleiben für den Rest dieses Winters ganz bestimmt schön mollig warm in meinen verlöcherten Pantoffeln. Das Garn stammt aus meinem Vorrat, wo es jetzt eine winzigkleine Lücke hinterlässt zwischen all den schönen Brigitte-Kälin-Garnen. Aber so wie ich mich kenne, wird auch die nicht lange leer bleiben…
… verschwand das rote Elfenmützchen meines Mädchens irgendwo im „Gnuusch“. Und ein Strang „Drops loves you 2“ kam auf die Nadeln. Violett für mein Kind, das seine Farbvorlieben zwar fast jeden Tag ändert, den Farben Violett und Pink aber immer treu bleibt…
… wurde gleich noch ein Elfenmützchen angeschlagen. Diesmal für den grossen Bruder der frischgeborenen Nellie Marie, der Orange liebt und sich hoffentlich genauso wohl fühlen wird unter dieser warmen Woll-Mütze, wie ich es jetzt tue, wo ich -gemütlich eingebettet zwischen Baby und rosarotem Kuschelpelz- die Nadeln klappern lasse und ein wenig an ihn denke …
… zeichnet mein Mädchen lauter Menschenwesen mit fröhlichen Mündern in ganz verwegenen Farben. Das knallorange Männchen ist Kind2 mit Baseball-Mütze und offenem Mund (vielleicht weil er so gerne isst?). Und das kleine rosa Ding, das wäre das Baby. Es trägt einen Gürtel und ein dreieckiges Zwergenmützchen und tanzt glücklich durch die Weltgeschichte. Lieblings-Stücke, die das Mutterherz erwärmen …
… bekommt das Babykind sein erstes Zähnchen. Und mindestens zwei Speckröllchen mehr auf die süssen strammen Beinchen; dieses Kind wächst und wächst. Es ist einfach nicht zu stoppen. Und ich, ich bin ihm hoffnungslos, mit Haut und Haare und ganzem Herzen verfallen, diesem kleinen, runden, zuckersüssen Wesen …
Februar.
Ein guter Monat. Ich fühle mich wohl in meiner Haut, in meiner Rolle und Aufgabe. Ich spüre die Verbundenheit zu den Menschen, die ich liebe, ihre Nähe und die Kraft, mich den Dingen zu stellen, die mir im Augenblick wichtig erscheinen. Da gibt es sehr viel zu geniessen in diesem Monat. Sehr viel Segen und innere Ruhe. Irgendwie scheint alles einfach richtig zu sein im Moment.
Dafür bin ich zutiefst dankbar. Und wie.