Ich fühle mich zwar gerade wie ein Papagei, aber selbst wenn ich es zum Millionsten und Abermillionsten Mal sagen tät, würde es noch von Herzen kommen: Ihr seid so wunderbar! Danke für die vielen, vielen wohltuenden Worte und eure eigenen Vor-Geburts-Erlebnisse, die ihr mit mir (und allen, die die Comments unter meinem letzten Post gelesen haben) teilt: Ich fühle mich verstanden und getröstet und nach dem Lesen eurer Zeilen schon sehr, sehr viel besser. Danke, Danke, Danke! (Wie gesagt; ein Papagei *zwinker*)
Gerade ist es auch wieder recht ruhig in meinem Bauch; der Spuk scheint vorbei zu sein, und ich bin dankbar dafür, doch. Auf der anderen Seite wirkt es auch irgendwie beruhigend, die vorzeitigen Kontraktionen oder Vorwehen oder Senkwehen oder was immer das war, als „Übung“ anzusehen (Danke, übrigens 19nullsieben und Raniso, für diese Sichtweise), mitsamt dem raschen Einspringen meiner Mama in Sachen nächtliches Babysitting und dem Spurt ins Auto mit Mann, Korb und Unterlagen fürs Spital.
Zu sehen, wie schnell man schlussendlich bereit sein kann, und wie wenig im Grunde vorbereitet sein muss, wenn ein Baby kommen will, entlastet mich ein bisschen vom Druck, den ich mir vielleicht vorher gemacht habe, mehr unbewusst wahrscheinlich als bewusst.
Das Haus muss nicht auf Vordermann gebracht sein zuvor, es ist auch nicht so schlimm, wenn der Kühlschrank nichts als gähnende Leere vorzuweisen hat, die Gartenbeete überleben auch eine Unkraut-Invasion und selbst wenn die Kinder die ersten zwei, drei Tage in ihren verdrecktesten Gammelklamotten herumlaufen müssten, weil ich es nicht geschafft habe, den Wäscheberg noch VOR Einsetzen den (echten) Wehen zu bewältigen; das alles wäre kein Weltuntergang. Denn nichts davon ist nicht das, worauf es schlussendlich ankommt.
Im Grunde sind nur zwei Dinge wirklich wichtig für den Fall der Fälle: meine Mama, die meine Kinder zu sich nimmt und liebevoll betreut, wenn ich ins Spital fahre, und der Mann an meiner Seite, der sich auf sein Baby freut… Und natürlich das Baby! Dass es bereit ist für den Beginn seiner eigenen kleinen Lebens-Geschichte. Aber darauf vertraue ich jetzt einfach…
Viel mehr ist gar nicht nötig, oder? Wenngleich auch nichts einzuwenden wäre gegen ein schönes, selbstgemachtes Set für die Heimreise, mit Body, Hose, Wollsöckchen Strickjäckchen… Und ja, ein Babyquilt wäre auch nicht übel… Aber das muss ja nicht sein. Obwohl es ganz nett wäre. Eigentlich.
Es geht mir wieder gut.
Wie schön sich das schreibt… Es geht mir gut.
Und gerade scheinen mir wieder hunderttausend Dinge in den Sinn zu kommen, die meine Tage reich machen, jetzt, in dieser Zeit, wo es Sommer wird und die Luft schwirrt vor Verheissung, dem Duft nach Heu und Holunderblüten.
Things I really love right now
: Die ersten Erdbeeren aus der Region. Zum Frühstück, Dessert und Zvieri. Und eigentlich immerzu und überall. :
: Kinder, die mit Inbrunst testen und experimentieren und noch so richtig schön begeissterungsfähig jede neue Erfahrung feiern :
: Ein schlichtes, braunes Paket voller Goodies. Ich meine; OMG(!), seht euch nur die zwei Strang handgefärbter Sockenwolle an! Diese Farben, diese Kombination! Selbst einem Stein müsste dabei das Herz im Leibe lachen, nicht wahr? Und hey; wer einmal im Leben ein Knäuel BabyAlpacaSilk von Drops in den Händen gehalten hat, der wird es wohl nie wieder loslassen wollen… (Dreimal dürft ihr jetzt raten, womit ich das Jäckchen für mein Baby stricke, hihi…) :
: Diese ungeheure Faszination, die alles, was da kreucht und fleucht auf einem ausüben kann. Wenn man ein Kind ist. Oder wie ein Kind. Neugierig, offen, noch zu begeistern und zu überraschen. Und ohne Berührungsängste. :
: Umfilzte Steine. Ganz einfach weil sie schön sind, so farbenprächtig oder schlicht wie man mag. Und weil sie ungemein angenehm in den Händen liegen, sowohl beim Filzen als auch nachher, wenn sie in ihrem bunten Pelz auf dem Jahreszeitenboard stehen und einem immer wieder dazu verführen, ein bisschen über ihre Wolle zu strubbeln… :
: The quick change trousers. Noch ein Paar. Und vielleicht noch eines… Wer weiss? Kann man eigentlich je genug davon haben? :
: Kinderkunst auf vom Wasser glattgeschliffenen Strandsteinen. Ich mag es, wie sich der Skorpion und die geringelten Schlangen von Kind1 irgendwie fast maskulin von meinen eigenen Spitzenmustern abheben. Weibliche Rundungen im Kontrast zu rabiaterer Bodenständigkeit. Ein bisschen wie Ying und Yang… :
: Sonnenlicht, das durch ein Fenster fällt. Und alles, was es berührt, vollkommen verzaubert. :
: Erinnerungen, die gut tun. Sie geben mir Halt und Hoffnung und oftmals die treibenden Kraft, die ich brauche, um weiter zu gehen. Erinnerungen lassen sich vielleicht nicht wiederholen… Aber sie zeigen mir, was alles möglich ist. Auch morgen wieder. Und übermorgen. Und an jedem einzelnen Tag, der anbricht. :
Tief einatmen, das Strickzeug zu Hand nehmen, einen warmen Blick auf meine Rasselbande werfen- und das Leben in meinem Bauch noch einmal ganz bewusst und dankbar wahrnehmen:
So kann Glück aussehen.
So und noch ganz anders.