So viele nette Kommentare unter meinem Hosen-Näh-Post! Von so unterschiedlichen Seiten her; kann es sein, dass die meisten blogführenden Frauen hier richtige Näh-Tanten sind (hihi…)? Dieses gewisse kreative Fieber verbindet uns wohl alle irgendwie, ob es Nähte sind oder Maschen, Farbe und Pinsel oder Klänge, Wachsendes oder Genussreiches- irgendwo geraten wir alle ins Schwärmen, Sehnen und Werken, stimmt’s? Und ich geniesse das so hier; mich unterstützt zu fühlen und immer wieder neu zu entflammen durch das, was ich entdecken darf bei euch. Ich komme nicht mehr
so zu meinen Blog-Wanderungen wie ich das
eigentlichgerne würde, aber auch wenn ich es vielleicht nicht immer so schnell schaffe, „euch“ zu besuchen, möcht ich doch, dass ihr wisst; ich freue mich UNBÄNDIG über jedes eurer freundlichen Worte hier! Habt vielen Dank!

Da wir mit Anna Marias Wende-Hosen gerade so schön ins Thema Nähen gerutscht sind, packe ich die Gelegenheit gleich mal am Schopf, euch etwas zu zeigen, das jetzt bereits über ein halbes Jahr lang fertig bei mir rumliegt, bzw. rumhängt, ohne zur Ehre eines Blogposts gekommen zu sein. Dabei war es eine Heidenarbeit, fand ich. Wenn auch eine sehr schöne, obwohl für mich ziemlich neue (neu und schön sind ja manchmal bei Handarbeiten zwei Paar Schuhe)…
The memory tree quilt




Aus den lääääängst abgelegten Baby- und Kleinkind-Kleidern meines ersten Kindes, ist dieser kleine Quilt geworden. Inspiriert in etwa gleichermassen von der „Memory tree quilt art“ aus „Handmade home“ von Amanda Soule und vom „Family tree“ in „Stiched in time“ von Alicia Paulson.
Das Wort „Quilt“ finde ich zwar etwas übertrieben in diesem Fall, denn gequiltet werden im Grunde nur die Blätter und wenige Details des Bildes, aber Amanda Soule nennt ihre Version in „Handmade home“ den „Memory tree quilt“, warum also nicht. Als ich ihr Buch zum ersten Mal durchblätterte, blieb ich sofort bei diesem Projekt hängen; die Idee, Stoffe, an denen Erinnerungen hängen, ganz bewusst für ein besonderes Werk zu verwenden, um einem Abschnitt in unserem Leben ein Denkmal zu setzen, berührte mich einfach. Es geht ja nicht immer um Recycling, wenn wir alte Stoffe benutzen. Auch nicht „nur“ ums Aussehen, obwohl alte Stoffe einfach einen unwiderstehlichen Charme besitzen, oder? Manchmal sind Stoffe auch einfach Bilder, wie Schlüssel zu unserer Erinnerungs-Schatz-Truhe. Kürzlich zum Beispiel habe ich im Brocki genau die Vorhänge meines ersten Kinderzimmers wiedergefunden. Sofort kamen Erinnerungen hoch, mein
Kindheits-Gefühl…
Nun ja, jedenfalls wollte ich unbedingt etwas machen, das mich an mein erstes Baby erinnert, daran, wie klein und bedürftig dieser Lausbengel einmal war, und wie kostbar die Zeit ist, besonders die, die noch bleibt.
Und eines Tages wird vielleicht, wer weiss, noch ein richtiger Quilt aus den Kindheits-Kleidern meiner 3 Kleinen. Mein Mermory-Quilt.
