Unser neues Wohnzimmer hat weite Kreise gezogen: das alte Wohnzimmer wurde zt. geräumt und zum Kinderspiel- und Teilzeitschlafzimmer erklärte, Kind1 kam zu einem eigenen Zimmer, das Eltern-Baby-öfter-als-nicht-auch-Kinder-Schlafzimmer wechselte ebenfalls. Eigentlich blieb nur das Büro, wo es vorher war… Nebst Mini-Bad und Küche.
Interessant ist allerdings, dass wir die neue Stube tatsächlich noch gar nicht richtig bewohnen. Weil uns noch Möbel fehlen, weil der frische Anstrich an Tisch wie Stühlen noch nicht richtig durchgetrocknet ist etc. Mein Mann wird noch eine Kommode bauen, Fotos für drei grosse Bilderrahmen sollte ich auch noch aussuchen- und va. die Vorhänge nähen, denn wir wohnen ziemlich ungeschützt direkt an der Strasse, wo wir den Gästen im Lokal vis-à-vis fast ins Bierglas spucken könnten… Vorhänge müssen leider sein.
Und ein paar definitive Entscheidungen, wie wir unser Haus längerfristig einteilen möchten, müssen auch langsam sein, finde ich, denn ich bin das ständige Hin-und Herschieben von Möbeln, Kisten und Zimmernamen satt. Ich wünsche mir, einfach sagen zu können: Das ist mein Schlafzimmer. Das ist ein Kinderzimmer. Hier ist unsere Waschküche.
Ich möchte mich endlich richtig niederlassen, Bilder aufhängen, Bettwäsche nähen, passend zum Teppich, Spielnischen einrichten und einen Raum gestalten, bis er sich nach „Zuhause“ anfühlt. Das Provisorium quält mich.
Um die Untätigkeit besser ertragen zu können, bis zumindest das Wohnzimmer wirklich fertig ist -Möbel lackieren oder -bauen gehört definitiv nicht zu meinen Talenten und wäre mit Baby und zwei neugierigen Jungens auch keine so gute Idee- greife ich zur Vogelstrauss-Taktik: Baustellenstau ignorieren, mein inneres Drängen beiseite schieben und so tun, als wäre alles ganz normal. Wenn weglaufen schon nicht geht, dann wenigstens wegschauen. Wieder etwas Alltagsroutine zulassen und einfach da sein…


den verregneten Mai tief einatmen und draussen Pfeilbogen schnitzen




ganz spontan noch kurz vor dem Mittagessen Steckenpferd „Luzi“ und „Fanny“ basteln für meine unerschrockenen Ritter, die den Nachmittag dann mit Turnier-Wettkämpfen hoch zu Ross verbringen (oh, sie hatten
so vielSpass!)


Naturfundstücke heimtragen

uns freuen an dem , was wir schon haben (Kind1 liebt sein „neues“ Zimmer!)

den Wäsche-Mount-Everest bezwingen (und all die anderen Everests, die sich so auftürmen hierzulande)

und abends dann in aller Stille ein wenig die Nadeln klappern lassen…