…aham. Das mit der Wilderness (Wildnis) ist jetzt doch etwas übertrieben: bis zum Spielplatz haben wir es geschafft, aber immerhin.
Immer wenn mir alles über den Kopf zu wachsen droht, diese zwei LAUTEN, wissbegierigen Kinder, die am liebsten an den Vorhängen Tarzan und Cheeta spielen würden oder Fussball mit meinen Garnknäueln, dieses unendliche CHAOS in scheinbar jedem einzelnen Raum… wenn ich der Tatsache, dass meine eigenen Wünsche heute warten müssen bis nach den Gutenachtküssen, endlich ergeben ins Auge blicke, dann ist es Zeit, die Flucht zu ergreifen. Mehr oder weniger kopflos ab durch die Mitte raus in den kühlen Herbstwind.
Jedes Mal frage ich mich von neuem, warum ich eigentlich so unglaublich lange brauche, bis ich mich endlich dazu durchringen kann, meine Kleinen und mich selbst in die Freiheit zu entlassen. Die Weite (oh ja!), die Luft, diese Unbegrenztheit der Gedanken, das Wachsen und Leben um mich herum, für das ich für einmal so ganz und gar nicht verantwortlich bin- die Natur erscheint mir als der ideale Lebensort per se, das perfekt Kinderzimmer. Und doch zögere ich jedes Mal, das Haus zu verlassen.
Mein Sohn: “ Ich bin gärn duss. Aber ich gang nöd gärn usä.“ (Das war jetzt Schweizerdeutsch für: Ich bin gerne draussen. Aber ich geh nicht gern raus) Ich glaube, dem schliesse ich mich wortlos an.
(Zum Foto: mein Grosser hatte einen Heidenspass, zu sehen, wie ein Klick mit der Kamera selbst das schönste Auto zu bunten Nordlichtern „verschlirpäd“, wenn die Nacht hereinbricht.- Oh, diese Kinder und mein Fotoapparat…)