Meine Post-Abstände wachsen… aber ich glaube, mehr schaffe ich einfach nicht. Nicht jetzt. Nicht in den nächsten paar Wochen. Vielleicht nicht bis dieses Baby da ist. Vielleicht (sehr wahrscheinlich) auch, bis dieses Baby geboren und ein wenig gewachsen sein wird, bis meine Zeit wieder freier ist, mein Körper wieder mehr mir gehört. Ich habe gelernt, kleinere Schrittchen zu machen, wenn ich nur schwer vorwärtskomme, und ich lerne immer noch… Kinderschrittchen sind manchmal die Lösung. (Obwohl gerade kleine Kinder mir ihren kurzen Beinchen verblüffend schnell und wenig sein können). Eines nach dem anderen nehmen. Eine Pause einlegen. Warten. Atem schöpfen. Weitergehen. Langsam. Achtsam. Nur so schnell und nur so weit, wie die eigenen Kräfte reichen.
Und zwischendurch geht es dann plötzlich wieder ganz ordentlich vorwärts, an einem besonders guten Tag oder weil es wirklich aufwärts geht. Dann wird auf einmal sogar ein Ausflug möglich, mit den Kindern, mit dem Liebsten, raus in eine fremde Stadt zum Fische-Beobachten in einer wunderschönen Unterwasserwelt, von der einem nichts weiter trennt als dicke Glasscheiben…
Wir hatten eine gute Zeit gestern nachmittag. Ich fühlte mich wohl und irgendwie in mir ruhend und so richtig da, für die Kinder, für mich, für uns. Und diese Ruhe und der Zauber der Szenen, in die ich so ein klein wenig eintauchen durfte -mit dem Gesicht ganz, ganz nah an die Scheiben gedrückt und ein bisschen Fantasie- taten mir genauso wohl wie die Nähe und das Staunen meiner Kinder…
Das dunkel melierte Paar Beinstulpen, das meine Kleine hier vor einem der Süsswasser-Aquarie trägt, ist übrigens so ein Projekt für kleine Schrittchen, eines, das nicht müde macht, sondern einfach nur froh. Gestrickt in Kinderschrittchen (bloss rechte und linke Maschen im Wechsel, nichts weiter) für Kinderschrittchen (und darum auch extra schnell fertig). Ich habe es schon vor einer ganzen Weile gestrickt, gerade, als es mit dem Winter so langsam ernst zu wurde und meine Kleine, die Finken wie Socken so lange auszieht bis ihre besorgte Mama es aufgibt, ein bisschen mehr Wärme für ihre kleinen, nackten Füsschen gebrauchen konnte. Über ihre Leggins gestreift (also eigentlich sind es ja meistens Strumpfhosen mit abgeschnittenen, weil total zerlöcherten Fussteilen), bleiben die Beine schön warm, und weil diese Strickstulpen bis hinunter zu den Fussknöchelchen gehen, bekommen auch die Füsse ein wenig ab von Wolle und Wärme. Eine feine Sache. So simpel. So gut.
Schlichte Kinderstulpen
Für: Meine 2.5jährige Tochter, passt rein vom Umfang her aber auch meinem bald 6jährigen Mädchen und allen Altersstufen dazwischen. Nur die Länge müsste dan auf jeden Fall angepasst werden.
Garn: In diesem Fall hier “Malabrigo Rios” (ein Rest von ihrer “In Threes” damals), 100gr/192 m. Ich habe den ganzen 40 gr. Ball an Garn-Rest, den ich noch in meinem Vorrat hatte, aufgebraucht. Für höhere oder kürzere Stulpen braucht man aber natürlich je nachdem mehr oder weniger Wolle, die gerne auch gemischt zu Ringeln verstrickt werden darf.
Nadeln: Nadelspiel der Stärke 4.5
Maschenprobe: ca. 4.5 Maschen für 10 cm, die Reihenhöhe spielt hier keine Rolle
So gehts
36 Maschen anschlagen (man kann auch schmalere Stulpen oder breitere machen, die Maschenzahl muss einfach durch 4 teilbar sein, damit nachher jeweils 2 rechte Maschen auf 2 linke Maschen treffen). Zur Runde schliessen.
In der 1. Runde jeweils 2 rechte M, 2 linke M im Wechsel stricken. So lange 2re/2li weiterstricken, bis die gewünschte Höhe erreicht ist. In diesem Fall hier habe ich etwa 17 cm gestrickt (dann war der Garn-Rest zu Ende), ein wenig höher wäre aber auch nicht schlecht gewesen.
Für das Abketten habe ich ein elastisches Abketten gewählt, damit der Rand schön dehnbar bleibt, auch wenn die Beinchen sich mit den Jahren runden. Dieses Anleitungs-Video von Wollfein kann ich absolut und wärmstens empfehlen für alle, die nicht recht wissen, wie so was geht (oder es, wie ich, immer wieder vergessen).
PS: Über den caramelfarbenen Strickpullover, den meine Kleine trägt -ein Baby Raglan Pulli von Ela-strickt- habe ich hier geschrieben. Und die hübsche Postkarte mit den Hagebutten drauf, die stammt von Frau Krähe (schön, nicht?)